Opferschreibengeschichten

Madison

Blair fuhr mit ihrem Auto zur Schule. "Steig ein." sagte sie und öffnete die Tür. Ich stieg ein und wir fuhren nach Hause. Sie stellte mir die ganze Zeit Fragen, ich wollte mir ihr nicht reden, deshalb antwortete ich auf keine Frage. Ich ging in mein Zimmer und nahm mein Laptop und schaute einen Film an. Der Film war so langweilig, das ich einschlief.

Julien

Der Wärter führte mich zu einem Besucherraum. "Sie haben ihn noch nie besucht, warum jetzt?", fragte er mich und schob einen Tisch in die Mitte des Raumes. "Nun ja, es ist merkwürdig mit dem Mörder seiner Mutter zu reden. Darf ich fragen wer ihn besucht?" Ich sah den Wärter an. "Eigentlich darf ich dir das nicht sagen aber um ehrlich zu sein bin ich nicht wirklich einverstanden was hier alles abgeht und du scheinst vertrauenswürdig zu sein. Es kommen Freunde von ihm und meistens reden die über Banalitäten aber da ihm jetzt vertraut wird, darf er alleine mit denen sein. Mehr kann ich dir aber auch nicht sagen. Außer das dein Vater für gute Führung bald entlassen wird. Ich kann dir aber nicht sagen wann. Es wird erst ein Verfahren geben."
Ich sah ihn schockiert an. "Bald?" Er nickte. "Wenn du willst kann ich dir bescheid sagen wenn es schon ein Ergebnis gibt."
Ich nickte schokiert und der Wärter verschwand um meinen Vater zu holen.

Madison

"Wach auf." sagte mein Vater und schüttelte mich. "Ihr seid schon zurück?" fragte ich mit müder Stimme. Er nickte. "Hast du Hunger?" fragte er mich und hielt mir ein Brötchen vor die Nase. "Nein danke." sagte ich und streckte mich. Er seufzte. "Wieso redest du nie mit mir?" fragte er. "Wieso warst du wirklich im Hotel?" fragte ich. Ich hob eine Augenbraue hoch. "Das geht dich nichts an, es war was geschäftliches. Er ging zur Tür raus. "Dad, ich weiß wieso du da warst. Und wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, werde ich mit Mum darüber reden." sagte ich ihm und stand auf.  "Woher weißt du das?" fragte er. "Ist egal, sag mir einfach die Wahrheit. Nimmst du Drogen? Dealst du?" fragte ich. Er setzte sich auf mein Bett. "Ich habe vor etwas längerer Zeit gedealt. Meine Firma wäre fast pleite gegangen. Mit dem Dealen bekam ich ziemlich viel Geld. Ich habe nie Drogen genommen." erklärte er. Ich hob eine Augenbraue hoch. "Naja okay, vielleicht ein zwei mal. Aber nicht mehr. Der, dem das Hotel früher gehört hatte, sagte mir ich würde nur das Hotel bekommen, wenn ich wieder dealen würde. Da diese Investition meiner Firma gut tun würde, habe ich zu gestimmt." Ich verdrehte meine Augen. Er bat mich meiner Mutter nichts zu sagen und versprach mir nicht erwischt zu werden und das er bald damit aufhören würde, wenn alles wieder gut laufen würde in seiner Firma.

Julien

Der Wärter kam wieder und brachte meinen Vater rein. Der sah mich lächelnd an. Meine Mundwinkel bewegten sich keinen Zentimeter. Die Tür hinter ihm wurde geschlossen und ich war alleine mit dm Mörder meiner Mutter.
"Du kannst dein falsches Lächeln jetzt wieder ablegen. Wir sind allein", sagte ich und lehnte mich zurück.
Mein Vater hatte die selben blauen Augen wie Hunter und ich, jedoch hatte er Fälten um seine Augen und sein Blick war ausdruckslos. Er hatte einen drei Tage Bart und seine schwarzen Haare waren schon mit grauen Haaren bedeckt. Er sah aus wie mein Vater nur sehr viele Jahre älter.
Seine Lippen bewegten sich nicht. "Was verschafft mir die Ehre?", fragte er und zog leicht eine Augenbraue hoch.
"Glaub mir, ich würde dich normalerweise niemals besuchen", sagte ich und verschränkte die Arme.
"Was willst du Julien?", fragte er und beugte sich vor. "Von dir nichts. Ich will nur Antworten."
"Auf was?", fragte er und lächelte immer noch. "Ich will wissen warum du Mutter getötet hast und was du vor hast denn hier raus bist."
Ich hörte ihn auflachen und zuckte innerlich zusammen. "Du glaubst wirklich ich würde dir irgendwas sagen? Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich auch dich und deinen Bruder aus dem weg geschafft."
In dem bereute ich es, dieses Gespräch nicht aufgenommen zu haben.
"Das war natürlich ein Scherz.", sagte er als er mein Gesicht sah. "Ich war damals jemand anders und diese Person ist schon lange weg. Ich werde mich vor dir nicht recht fertigen und ich weiß, dass ich keine Chance mehr auf euer Vertrauen habe. Mir ist es egal. Ich will nur hier raus und mir mein eigenes Leben aufbauen. Das ist alles."
Warum tat er das? Man hörte die Lüge sofort heraus. Es klang wie ein einstudiertes Gedicht.
"Du kannst dich selbst verarschen. Du verdienst es hier zu sein und du verdienst es, dein ganzes Leben lang in deiner Zelle zu stecken und dort zu verrecken."

Madison

"Ich möchte jetzt alleine sein." sagte ich und schickte ihn aus meinem Zimmer. Blair stürmte rein als mein Vater das Zimmer verließ. "Du kaufst ihm das doch nicht ab?" fragte sie mich. "Doch...hast du etwas zugehört?" fragte ich genervt. Ich nahm eine dünne Decke und legte sie über meine Schulter. Ich öffnete die Balkontür und ging raus, auf dem Balkon war eine Liege und ein Stuhl, ich legte mich auf die Liege und Blair daneben. "Daneben ist ein Stuhl." sagte ich und wies auf den Stuhl hin. Sie verdrehte ihre Augen und setzte sich auf den Stuhl. "Glaubst du ihm etwa nicht?" fragte ich sie. Sie zückte ihre Zigarettenschachtel aus ihrer Jackentasche und nahm eine Zigarette raus. Ich sah sie schockiert an. "Willst du auch?" fragte sie und hielt mir die Zigarette die sie gerade raus nahm hin. Ich lehnte ab und verdrehte meine Augen. "Und nein, ich glaube ihm nicht." sagte sie und zündete die Zigarette an. Ich riss es ihr aus der Hand und schmiss es aus dem Balkon. "Dein Ernst?" fragte sie. "Es stinkt." sagte ich genervt. Wir unterhielten uns die ganze Nacht über unseren Vater bis wir einschliefen.

Julien

Ich stand auf und verließ den Raum. Ich wollte nicht mehr mit ihm reden. Ich verabschiedete mich noch vom dem Wächter der vorhin mit mir gesprochen hatte und ging nach draußen.
Ich zog mein Handy aus der Tasche und tippte auf Hunters Nachricht. "Ich komme später zu euch" war seine erste Nachricht. "Wo bist du?" und dann noch 10 entgangene Anrufe. Als ich das Handy weg stecken wollte, klingelte es schon wieder.
"Ja?", fragte ich gelangweilt und ging zu meinem Bike. "Wo zur Hölle bist du?", fragte mein Bruder. Ich steckte den Hörer unter mein Ohr und stieg auf mein Bike. "Ich komm gleich. Keine Sorge" Damit legte ich auf und fuhr los.

Madison

1 Stunde später wachte ich auf. Es war sehr kalt, ich weckte Blair und wir gingen rein. Ich schloss die Tür und legte mich unter die Decke um mich aufzuwärmen, Blair ging in ihr Zimmer. Mein erster Gedanke nachdem ich aufwachte war mein Vater. Ich machte mir Sorgen. Ich ging runter ins Wohnzimmer um zu schauen ob er da ist. Meine Mutter saß am Tisch und erledigte wie üblich den ganzen Papierkram. "Wo ist Dad?" fragte ich. Sie schaute auf zu mir und trank einen Schluck Wasser. "Er ist gerade gegangen." antwortete sie mir. "Wohin?" fragte ich neugierig. "Er hat gesagt er muss ins Hotel, keine Ahnung wieso. Ich habe vorhin Nudeln gemacht, hast du Hunger?" fragte sie mich. Ich nickte und ging in die Küche. Ich aß die Nudeln und ging danach wieder ins Zimmer. Ich machte meine Hausaufgaben und lernte für den Geschichtstest den wir morgen schreiben. Da ich nicht müde war, schaute ich die ganze Nacht Filme, ab und zu wiederholte ich alles was ich lernte.

Julien

Auf dem Weg nach Hause überlegte ich mir, was ich Hunter sagen sollte, entschied mich aber dann gar nichts zu sagen. Ich glaube er würde mich köpfen wenn er wüsste, dass ich mit meinem Vater geredet habe. Jetzt im Nachhinein bereute ich es ihn besucht zu haben. Er würde jetzt sicher seine Leute auf mich hetzen. Ich sollte mich vielleicht die nächste Zeit unauffällig verhalten.
Ich betrat meine Wohnung und zog mir seufzend die Schuhe aus. Im Wohnzimmer wartete wie gesagt Hunter.
Ich gähnte und sah ihn an. "Was willst du?", fragte ich und ging an ihm vorbei.
"Wo warst du?", fragt er und folgte mir in die Küche.
"Ich bin alt genug. Ich brauch die Antwort nicht zu beantworte.", sagte ich und schaute in den Kühlschrank.
Ich griff mir was raus und setzte mich an den Tisch.
"J, laber kein scheiß. Ich habe keine Lust das du irgendwelche Dummheiten machst."
"Ich war bei meiner Freundin, zufrieden?"
"Sam hat nichts von einer Freundin gesagt."
"Das hab ich ihr auch nicht erzählt."
"Warum stellst du nicht mal vor?"
"Ist das dein ernst?"
"J, ich meine es ernst. Wenn du irgendwas dummes gemacht hast, sag es jetzt."
Ich stand auf und nahm mein Teller mit.
"Ich hab nichts getan und jetzt geh. Ich hab kein Bock mit dir immer wieder über das selbe Thema zu reden."
"Heute morgen wolltest du aber unbedingt reden, du hast mich sogar angerufen."
"Ich hab gemerkt das es nichts bringt. Und jetzt gute Nacht."

Madison

Ich schaffte es doch einzuschlafen und wachte in der früh total müde auf. Ich schleppte mich ins Badezimmer und machte mich fertig. Ich hatte keine Zeit um mich zu Schminken, also ging ich ungeschminkt wie ein Zombie zur Schule. Auf dem Weg zur Schule wiederholte ich den Stoff den ich gelernt hatte. Vor der Schule wartete Alice. Sie begrüßte mich und wir gingen gemeinsam rein. Ich setzte mich auf meinen Platz. Im Unterricht versuchte ich die ganze Zeit nicht einzuschlafen. Wir schrieben den Geschichtstest. Nach dem Geschichtstest machten wir ganz normal weiter.

Julien

Als ich morgens aus dem Bett kroch, erwartete mich Hunter auf der Couch. Genervt schlurfte ich in die Dusche.
Gut, ich verstand das er mein Bruder ist und mit mir Zeit verbringen will aber damit geht er ein klein wenig zu weit.
Als ich aus der Dusche dann raus kam, roch ich schon frischen Kaffee und Sam's Lachen. Ich setzte mich zu den beiden und schenkte mir einen Kaffee ein.
"Morgen du Muffel", begrüßte mich Sam lächelnd. Ich grunzte und trank einen kräftigen Schluck. "Seit wann hast du ne Freundin?", fragte sie und sah mich neugierig an. Ich warf Hunter einen vernichtenden Blick zu. "Da siehst du mal.", damit stand ich mit meiner Kaffeetasse auf und fing an mich anzuziehen. "Sam? Ich hoffe du kommst heute?" Sie nickte und lachte dabei. "Du brauchst nicht laufen, dein Bruder fährt uns." - "Ich passe. Ich fahre lieber mit meinem Schätzchen." Ich zwinkerte und verließ das Haus.

In der Pause gammelte ich wieder im Klassenzimmer aber da schönes Wetter war, hatte ich die Fenster aufgerissen und mich ans Fenster gesetzt.

Madison

Ich war total müde und hatte nicht mal Kraft aufzustehen. "Kommst du?" fragte sie. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich sah zu Julz. "Heute ist es warm draußen, also wieso bist du jetzt drinnen?" fragte ich ihn lächelnd.

Julien

"Dasselbe könnte ich dich auch fragen", sagte ich und grinste sie an.

Madison

"Ich bin zu müde um da jetzt raus zu gehen." sagte ich lachend. "Und jetzt du."

Julien

Ich lachte. "Wie gesagt, ich mag es eher im Klassenzimmer zu gammeln."

Madison

"Und gehst du zum Maskenball am Samstag oder gammelst du lieber zu Hause?" fragte ich lachend.

Julien

"Wahrscheinlich gammel ich eher zu Hause. Ich bin nicht so der Fan von einem 'Maskenball'", sagte ich lachend. "Dich brauche ich bestimmt gar nicht fragen. Es ist bestimmt total dein Ding, hab ich recht?"

Madison

Ich nickte. "Du scheinst in letzter Zeit nicht sehr konzentriert zu sein. Ist alles okay bei dir?" fragte ich vorsichtig.

Julien

Ich lachte bitter. "Nein, es ist nichts in Ordnung aber jeder hat doch irgendwelche Probleme oder?"

Madison

"Ja schon, aber...-" ich unterbrach mich selbst. "Auch wenn wir uns kaum kennen, ich bin eine gute Zuhörerin." sagte ich lächelnd. Kurze Zeit später bereute ich es gesagt zu haben, wieso bin ich so dumm.

Julien

Ich sah sie erstaunt an und fing wieder an zu lachen. "Glaub mir, die Geschichte ist so abgefuckt, dass selbst du sie besser nicht hören solltest." Damit stand ich auf und ging zu meinem Platz.

Madison

"Ich bitte dich." sagte ich lachend. "Was kann denn bitte so schlimm sein?" fragte ich.

Julien

"Willst du gar nicht wissen, glaub mir."

Madison

Ich hob eine Augenbraue hoch. "Erzähl du mir deine und ich erzähl dir meine, dann kannst du entscheiden, welche schlimmer ist." sagte ich.

Julien

"Dann sag ich mal Ladys first", ich lächelte sie herausfordernd an.

Madison

Ich lachte. "Nun ja, meine Schwester ist mit einem Drogendealer zusammen, der sie umbringt, wenn sie ihm nicht hilft seine Drogen zu verkaufen, sie bat mich mitzumachen, ich stimmte zu und am Ende stellte sich heraus, dass ich meinem Vater die Drogen verkaufen sollte, was er aber nicht weiß. Daraufhin stellte ich ihn zur Rede und er sagte, dass seine Firma fast pleite gegangen wäre und auch gedealt hat und er hat mir versprochen dass er bald aufhören würde zu dealen und Drogen zu nehmen, also er hat gesagt das er schon lange aufgehört hat und ich weiß jetzt nicht was ich glauben soll und was nicht." sagte ich schnell. "Und jetzt du." sagte ich mit erhobener Augenbraue.